Kunst
Pfarre Mondsee
Johann Meinrad Guggenbichler
Der Bildhauer des Stiftes Mondsee
Meinrad Guggenbichler, einer der bedeutendsten Barockbildhauer des Alpenlandes ist vor 300 Jahren am 10. Mai 1723 in Mondsee verstorben. Jahrzehnte prägten seine Arbeiten die Altarlandschaft des Mondseer Klosterlandes. Auch St. Wolfgang gehörte damals zum Kloster Mondsee. Eine Karte mit den Standorten der wichtigsten Werke des Künstlers finden sie am Ende dieser Seite. Der Werkskatalog des Künstlers zählt 57 Orte auf, wo sich Werke dieses Künstlers befinden. Diese Standortkarte und ein umfangreiches Werksverzeichnis finden sie im Kunstverlag Peda, Passau, 1999 erschienen Werkes von Brigitte Heinzl, Johann Meinrad Guggenbichler, 1649-1723, der Bildhauer des Stiftes Mondsee. Den umfangreichen Bildteil gestaltete Gregor Peda aus Passau. Restexemplare sind noch im Marktgemeindeamt Mondsee erhältlich.
Meinrad Guggenbichler entstammte einer Bildhauerfamilie. Getauft wurde er am 17. April 1649 in der Stiftskirche in Einsiedeln in der Schweiz. Sein Vater Georg übte den Beruf eines Baumeisters und Steinplastikers aus und war seit 1637 am Dom von Konstanz tätig. Sein Weg ins Mondseeland ist nicht bekannt. Sein Bruder war in Dillingen an der Donau Bildhauer und so könnte Meinrads Weg durch Bayern ins Innviertel geführt haben wo er wahrscheinlich Thomas Schwanthaler kennen lernte der 1775 vom Kloster Mondsee den Auftrag für den berühmten Doppelaltar in der dem Kloster gehörenden Wallfahrtskirche St. Wolfgang erhielt. Möglich das Guggenbichler auch in Oberitalien in der Zeit des Stilwandels vom Manierismus zum Barock Erfahrungen sammeln konnte. Auch das dekorative Schnitzwerk in Form des „welschen Laubwerks“ der damals aufkommenden Akanthusornamentik, könnte er als „Laubschneider“ kennen gelernt haben.
1775 schloss er mit dem Abt von Mondsee, Coelestin Kolb, einen Kontrakt über die Verfertigung eines Altares für die Kirche von Straßwalchen ab. Diese gehörte zwar staatlich zum Erzbistum Salzburg, wurde aber kirchlich von den Mondseer Benediktinern betreut. Am 10. Oktober 1679 heiratete er die Mondseer Gastwirtstochter Catharina Aiterpichlerin und wurde sesshaft. Das Haus in der Herzog-Odilo- Straße gibt es heute noch. Meinrad Guggenbichler hat über 40 Jahre für das Kloster Mondsee und zahlreiche andere Auftraggeber gearbeitet
Die Werke des Künstlers haben sich im Laufe der Zeit gewandelt, sodass man mehrere Schaffensperioden vom Jugendlichen Lyrismus bis zum Altersstil unterschieden kann. Auf jeden Fall waren es immer wieder Höchstleistungen. Neben gesamten Altarkonzeptionen sind es immer wieder einzelne Werke die zu den wichtigsten Kunstwerken ihrer Zeit zählen, so der Hl. Benedikt. Hl. Rochus und Hl. Sebstian in der Basilika von Mondsee und der Schmerzensmann in St. Wolfgang. Eine Besonderheit stellt auch der Hochaltar der Klosterkirche von Michaelbeuern dar. Der Altar wurde von Meinrad Guggenbichler geschaffen, das Altarbild schuf der aus Laufen an der Salzach gebürtige Johann Michael Rottmayr, einer der großen Barockmaler sodass hier ein Höhepunkt des barocken Altarbaues entstanden ist.
Gestaltung Peda Kunstverlag Passau
Hl.-Geist-Altar
Heiliger Benedikt
Wolfgangaltar
Hl. Rochus
Hl. Sebastian
Auferstandener Christus