Geschichte
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Markt Mondsee – Strassennamen – Schießstatt Gasse

Die Schießstatt Gasse ist heute nur mehr teilweise in ihrer ursprünglichen Form vorhanden. Vor den großen Umbauten im Bereich des Gasthofes Koflerbräu – Kaltenbrunner in der Herzog-Odilo-Straße begann diese Straße zwischen dem Gasthof und dem damaligen Fahrradgeschäft Rindfleisch. Dieser Bereich bis zur Einfahrt in den Schlosshof heist heute Schlossgasse.

Die Schießstatt Gasse führte dann entlang der Schlossmauer und entlang des Gosaugrabens bis zum Beginn der Hilfbergstrasse. Der Teil von der Brandlbergstraße bis zur Kreuzung am Beginn der Hilfbergstraße wurde in den letzten Jahren ausgebaut und ist noch als Schießstatt Gasse befahrbar.

Der Name der Gasse kommt vom Schießplatz des Privilegierten Schützenvereines Mondsee der damals am Areal des ehemaligen Brauhauses Kofler eine Schießstätte betrieb, ja dort sogar ein eigenes Schießstatthaus hatte. Der Schützenverein ist der älteste aktive Verein Mondsees und bestand bereits um 1600.

Markt Mondsee – Strassennamen – Schulweg

Der Schulweg ist die Verkehrserschließung für die UNESCO Neue Mittelschule, das Pädagogische Zentrum Mondsee und die Volksschule Mondsee. Er beginnt an der Freinbergerstraße und endet als befahrbarer Teil an der Salzburger Straße. (Autobahnzubringer) Auf der anderen Straßenseite geht der Schulweg, teilweise nur als Fußweg, bis zur Hierzenberger Straße weiter.

Als 1948 anlässlich der 1200 Jahrfeier der Klostergründung in Mondsee der Grundstein für die Schulen gelegt wurde gab es in diesem Bereich nur zwei bebaute Parzellen, die damalige Zimmerei Girlinger und das Wohnhaus der Familie Beer. Die Gemeindeväter meinten damals eine Jahrzehnt lange Sorge los zu sein und die Schulraumnot in Mondsee beenden zu können.

Seit der Aufhebung des Klosters 1791 und damit auch des Gymnasiums konnte die Volksschule in diese frei gewordenen Räume einziehen, heute das Gemeindeamt der Landgemeinden. Neben diesen Schulräumen mussten von der Gemeinde wegen der hohen Zahl an Schülern immer auch weitere Räumlichkeiten als Schulräume angemietet werden. Damals etwa im Schloss, im alten Pfarrheim oder im Raum wo heute das Tourismusbüro untergebracht ist. Die Hauptschule begann 1940 in Räumen des Klosters der Schulschwester und in einer Baracke die dort stand, wo heute der neue Zugang zum Kindergarten ist. Dass die Sorge um ausreichenden Schulraum in Mondsee mit dem Bau der Schulen am heutigen Schulweg nicht zu Ende war wissen wir heute.

Damit die Schüler trotz des Verkehrs sicher zu ihren Schulen kommen gibt es noch einen kleinen „Schulweg“. Über einen asphaltierten Fußweg können die Schüler abseits der befahren Straße Ihre Schule erreichen.

Markt Mondsee – Strassennamen – Josef-Bunk-Strasse

Bei der Erweiterung des Mondseer Friedhofs wurde auch eine neue Zufahrtsstraße geschaffen. Sie verbindet ab der Tankstelle Feichtinger entlang des neuen Friedhofs die Franz-Kreuzberger-Straße mit dem Parkplatz Mitte beim Friedhof. Benannt ist die Straße nach dem ehemaligen königlich Württembergischen Hofschauspieler Josef Bunk, der ab Beginn des vergangenen Jahrhunderts in der Gemeinde Innerschwand wohnhaft war.
Seine Bedeutung für Mondsee liegt darin, dass er sein berufliches Können dem 1921 gegründeten „Jedermann Komitee“ zur Verfügung stellte und mit der Motor für die „Mondseer Festspiele“ wurde. In der Programm – Festschrift von 1924 schreibt dazu Bunk:
„Mein künstlerisches Gewissen regte sich. Ohne zu überlegen, welche Verantwortung und welche Arbeitslast ich damit auf mich nahm, sprang ich ein und ließ mir die Zügel in die Hand drücken.“
Josef Bunk war auch der erste Hauptdarsteller des Hofmannsthalschen Jedermann in der Dialekfassung von Franz Löser, die dieser für Mondsee geschaffen hat. Bunk stand mit an der Spitze jener Mondseer, die damit eine fast 100jährige Erfolgsgeschichte begründet haben. Die Gattin von Josef Bunk, Gertraut Bunk, hat sich nach dem 2. Weltkrieg vor allem auch sehr um Theatervorstellungen mit Kindern verdient gemacht.

Kons. Herbert Riesner